Schützen beschließen Neubau

Schützen beschließen Neubau

Am Freitagabend gegen 21 Uhr waren die Würfel gefallen. Der Schützenverein Mühlen e. V. von 1919 beauftragte seinen Vorstand mit der Errichtung einer neuen Schützenhalle. Mit unzweifelhafter Eindeutigkeit folgten die anwesenden Schützen dem Vorschlag des Vorstandes und votierten fast einstimmig für das 410.000 Euro teure Projekt.

Eigens für diese Entscheidung hatte der Schützenverein eine außerordentliche Generalversammlung anberaumt, nachdem im März in der turnusmäßigen Schützenversammlung die Idee zum ersten Mal vorgestellt wurde. Präsident Reinhard Böckmann ging bis in das Jahr 1929 zurück, um die Anfänge des Schützendomizils aufzuzeigen. In den heutigen Ausmaßen trat die Mühler Schützenhalle im Mai 1985 nach grundlegenden Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in Dienst, 1994 folgte die computergestützte Kleinkaliberanlage.

Bataillonskommandeur Hugo Fröhle und der zweite Vorsitzende Felix Kolbeck zeigten im Anschluss über einen Beamer die verschiedenen Missstände auf, die sich von versacktem Estrich über Mauerrisse im rückwärtigen Gebäudebereich bis hin zur Isolierung und Dacheindeckung erstrecken. Allein unter heutigen energetischen Gesichtspunkten könnte eine Halbierung der Kosten erreicht werden. Für die elektronische Schießanlage gibt es teilweise keine Ersatzteile mehr. Zudem könnte für die Kompanieveranstaltungen variabel Platz für bis zu 150 Personen geschaffen werden. Mit diesen Informationen ausgestattet gab es von der Versammlung keine geäußerten Bedenken bei dieser Zinssituation statt einer Sanierung 110.000 Euro zusätzlich für einen Komplettneubau in den heutigen Ausmaßen auszugeben.

Einzig das Finanzierungskonzept warf bei den Anwesenden Fragen auf. Eine wesentliche Finanzierungssäule kommt mit 100.000 Euro aus den Reihen der Schützen. „Im schlimmsten Fall kommen auf jeden Schützen drei Jahresbeträge von je 45 Euro zu“, rechnete Präsident Reinhard Böckmann vor. Dem ist allerdings eine neunmonatige Sammelphase vorgeschaltet, in der der Vorstand insbesondere bei den Betrieben und Handwerkern vor Ort Gelder einwerben möchte, erst der verbleibende Rest wird auf die Mitglieder umgelegt und in drei Jahresraten ab Mai 2014 eingefordert. Fragen, ob sich ein Schützenfestwirt auf diese Weise dauerhaft einkaufen könnte, verneinte der Vorstand mit dem Hinweis auf den laufenden dreijährigen Pachtvertrag. Böckmann warb bei der Versammlung beherzt darum, auch die nicht anwesenden Mitglieder für dieses Projekt zu gewinnen, letztlich schaffe der Verein etwas für die Schützen, die Kompanien sowie den Nachwuchs und finanziell sei die Belastung der Mitglieder auch für den schlimmsten Fall überschaubar.

Als weitere Finanzierungsmittel sind ein Bankdarlehn über 180.000 Euro, Eigenmittel des Vereins in Höhe von 50.000 Euro und ein Investitionszuschuss der Gemeinde Steinfeld vorgesehen, der allerdings erst jetzt eingereicht und voraussichtlich im Herbst beschlossen wird.

140 der anwesenden 154 Schützen und damit weit über der geforderten Zweidrittelmehrheit votierten am Freitagabend für das Konzept und den Hallenneubau. Die Arbeiten werden unmittelbar nach Erteilung der bereits beantragten Baugenehmigung starten. Fertigstellung soll dann im Mai 2014, rechtzeitig zum Mühler Schützenfest sein.ar.

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