Schützenverein Mühlen/Kroge-Ehrendorf produziert Strom

Schützenverein Mühlen/Kroge-Ehrendorf produziert Strom

Neue Photovoltaikanlage mit integriertem Speicher kann grünen Strom ins öffentliche Netz einspeisen!

Von Andreas Timphaus

Mühlen. Die Schützen aus Mühlen und Kroge-Ehrendorf haben einen großen Schritt in Richtung vereinseigene Energiewende gemacht. Seit wenigen Wochen produziert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schützenhalle fleißig Solarstrom. Mit dem Solargenerator samt Speicher deckt der Schützenverein nicht nur seine Eigenversorgung ab – durch die in zwei Segmente aufgeteilte Anlage wird er auch zum Stromerzeuger, der selbst in das öffentliche Stromnetz einspeist.
Bei der offiziellen Inbetriebnahme verschafften sich Steinfelds Bürgermeister Sebastian Gehrold sowie einige Ratsmitglieder jüngst einen Eindruck von dem Zukunftsprojekt, das etwa 72.000 Euro gekostet hat. Die Gemeinde Steinfeld unterstützte das Vorhaben mit einem Zuschuss von 40 Prozent. Hinzu kamen bei der Finanzierung ein kommunales Darlehn und ein Eigenanteil von 15.000 Euro, den die Mitglieder über die sechs Kompanien beisteuerten.
Präsident Reinhard Böckmann dankte der Gemeinde und dem Rat für die Finanzhilfe. Die Energiekrise habe den Impuls für das Vorhaben gegeben. „Die neue Photovoltaikanlage ist ein Meilenstein, um energetisch für die Zukunft gewappnet zu sein“, sagte Böckmann.
Gehrold lobte den Verein für die Initiative, die „so offensichtlich sinnvoll“ sei. Aus den Reihen der CDU sei deshalb der Vorschlag gekommen, die Förderung auf 40 Prozent zu verdoppeln. Laut dem Bürgermeister ist es der richtige Weg, Vereine bei ihren Vorhaben zu unterstützen, aber keine Finanzierung zu 100 Prozent zu leisten. „Wir geben einen Schubs, der weiterhilft.“ Er hob die Bedeutung des Schützenvereins für das dörfliche Leben hervor.
Auf Anregung der Firma Krause Elektrotechnik aus Kroge-Ehrendorf, die für die Installation verantwortlich zeichnete, verfügt die Photovoltaikanlage des Schützenvereins über eine erste Sektion zur Eigenversorgung mit 15,58 Kilowattpeak (kWp) sowie einen integrierten Stromspeicher mit einer Nettokapazität von 13,8 Kilowattstunden. Die zweite Sektion mit 50,02 kWp dient der Volleinspeisung ins Stromnetz.
Böckmann sagte: „Durch diese intelligente Lösung ist es uns möglich, umweltfreundlichen Solarstrom zu produzieren.“ Dadurch entkopple sich der Verein von Preissteigerungen der Energieversorger. Die Einspeisung diene schließlich dazu, die Investition abzutragen und zu erwartende Anstiege bei den Heizkosten abzufedern.
Das Projekt sei im Kontext der stetigen Weiterentwicklung des Vereins zu sehen, sagte Böckmann. 2018 hatten die Schützen einige Modernisierungen und Verschönerungen am Schützenplatz umgesetzt. Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2019 war alles fertig. Jüngst wurde zudem mit Hilfe der Gemeinde der Taxivorplatz an der Schützenstraße neu gestaltet. Laut Geschäftsführer Thorsten Balster haben sich bereits einige Schützenvereine aus der Nachbarschaft über die Photovoltaikanlage in Mühlen informiert. Er stellte mittelfristig eine Beibehaltung der Mitgliedsbeiträge auf dem derzeitigen Stand in Aussicht.

Foto: Timphaus
Foto: Krause

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